Vom Angelbach an die Erft. Genauer von Angelbachtal nach Bergheim, von Michelfeld nach Quadrath. Dreißig Jahre liegen zwischen den beiden Orgeln*, aber der elsässische Geist und die Perfekte Intonation schlägt die Brücke. Den Montre kann man fast wiedererkennen. Dazu kommt die handwerkliche Ausführung und der - freilich subjektive - Wohlfühl-Effekt beim Spielen und beim Hören.
 
Ist das zu viel gelobt? Ich weiß es nicht ...

Auch, wenn die Register sehr französisch-elsässisch klingen, gebe ich die Schreibweise so wieder, wie sie der Orgelbauer überwiegend in deutsch angebracht hat. Vermutlich bewusst sehr und fast übertrieben deutsch. Die "Flöte" im Hauptwerk ist übrigens eine wundervolle "Flûte harmonique"!

Hauptwerk, I, C-g³

Bourdon 16´

Prinzipal 8´

Gedeckt 8´
Flöte 8´

Oktave 4´

Oktave 2´

Mixtur IV 1 1/3´

Trompete 8´

Schwellwerk, II, C-g³

Nachthorn 8´

Viole de Gambe 8´
Voix celéste 8´

Prestant 4´

Querflöte 4´
Doublette 2´
Nazard 2 2/3´
Terz 1 3/5´

Trompete 8´
Oboe 8´
Vox humana 8´

Pedal, C-f´

Subbaß 16´

Prinzipal 8´ (HW)

Gedeckt 8´ (HW)

Posaune 16´

 

Koppeln II-I, II-P, I-P

Sub II-I, Super II-I
Sub II-II, Super II-II
Zungen an/ab

Choral

 

mechanische Trakturen

 

Tremulant (doux)
   auf das ganze Werk


Erbaut 2002 von der Manufacture d´orgues Muhleisen, Strasbourg

 


 
*P.S.: dreißig Jahre nicht nur zwischen ihrer Erbauung 1972-2002, dreißig Jahre auch zwischen meinen ersten persönlichen Erfahrungen damit 1990-2020 - beide Orgeln waren jeweils 18 Jahre alt.


Im Gegensatz dazu, mit völlig anderem Charakter, aber nicht weniger bemerkenswert die (kleine) Orgel von St. Michael in Bergheim-Ahe aus der Werkstatt von Peter Mönch in Überlingen am Bodensee.
 
Eigentlich eine einmanualige Orgel, als solche großzügig disponiert, wird das zweite Manual durch Wechselschleifen gebildet. Für den Laien: die Register sind entweder auf dem ersten oder auf dem zweiten Manual spielbar; die Registerzüge lösen sich gegenseitig aus.
Die beiden Pedalregister aus Fichtenholz stehen hinter dem Hauptwerk auf dem Emporenboden mit beeindruckender Resonanz der Schwingungen durch das gesamte - selbstverständlich tragende - Gehäuse.

Hauptwerk, I, C-g³

Principal 8´
Flöte 8´
Salicional 8´

Octave 4´

Blockflöte 4´

Quinte 2 2/3´

Schwegel 2´
Terz 1 3/5´
Mixtur IV 1 1/3´
   VA: Quinte 1 1/3´

Trompete 8´

Pedal, C-f´

Subbaß 16´

Flûte 8´
 

Koppeln I-II, II-P, I-P

 

Tremulant

 

mechanische Traktur

mechanische Koppeln

mechanische Registratur

 

"Oberwerk", II, C-g³

Wechselregister:
Flöte 8´

Salicional 8´

Octave 4´

Blockflöte 4´

Quinte 2 2/3´
Schwegel 2´
Terz 1 3/5´

Trompete 8´



"Ohne Täler wären die Berge nur halb so schön", habe ich mir sagen lassen. Und so könnte man dieses Instrument und seine Existenz am vielleicht originellsten rechtfertigen. Erbaut 1962 von Ernst Seifert, Bergisch Gladbach, und von derselben Firma 1968 noch einmal etwas erweitert. Elektropneumatische Laden, furchtbare Enge im verschachtelten Gehäuse und ein in die Orgel integrierter Treppenaufgang sind ebenso kurios wie das Hauptwerk auf zwei Ebenen, geteilt in Bass und Diskant. Wohlgemerkt: der Diskant ist im Untergehäuse!

Hauptwerk, I, C-g³

Principal 8´

Gedeckt 8´

Octave 4´

Spitzflöte 4´

Quinte 2 2/3´

Waldflöte 2´

Terz 1 3/5´

Mixtur IV

Schalmei 8´(Tr.)
Tremulant

Schwellwerk, II, C-g³

Rohrflöte 8´

Salicional 8´

Blockflöte 4´

Principal 2´

Larigot 1 1/3´

Scharf IV

Schalmei 8´

Tremulant

Pedal, C-f´

Subbaß 16´

Gedecktbaß 8´ (OA)

Flöte 4´ (OA)
Principal 8´ (HW)
Rauschbass II-III

Schalmei 8´ (Tr.)

Koppeln II-I, I-II, I-P, II-P
Sub II-I

 

elektropneumatische
   Trakturen

 

freie Kombination